Gleitsichtbrillen-Probleme lösen und Tipps zur Eingewöhnung

Kommt zu deiner bisherigen Fehlsichtigkeit in der zweiten Lebenshälfte noch eine Altersweitsichtigkeit hinzu, sind Gleitsichtgläser in der Regel die ideale Wahl: Sie erlauben dir scharfes Sehen in allen Entfernungen, ohne dass du die Brille wechseln musst. Außerdem sind sie äußerlich nicht von Einstärkengläsern zu unterscheiden. Doch trotz der überragenden Vorteile klagen manche Neueinsteiger anfangs über Probleme mit der Gleitsichtbrille. Warum das in einem gewissen Rahmen normal ist und wie du dich schnell an eine Gleitsichtbrille gewöhnen kannst, liest du hier.

Warum treten am Anfang teilweise Probleme mit einer Gleitsichtbrille auf?

Bei einer Gleitsichtbrille ist der Übergang zwischen Fernteil und Nahteil dank einer dazwischen liegenden Progressionszone stufenlos. Es gibt für Objekte in unterschiedlichen Entfernungen jeweils einen Glasbereich, in dem diese scharf erscheinen. Allerdings muss dazu der Blick durch die richtige Stelle im Brillenglas fallen. Erst mit der Zeit lernt das Auge des Trägers, den jeweils optimalen Punkt zu finden. Dazu kommt, dass die äußeren Bereiche rechts und links vom Nahteil und der Progressionszone konstruktionsbedingt Gegenstände unscharf abbilden beziehungsweise verzerren. Wer bisher eine Einstärkenbrille getragen hat, wird jedoch beim Wechsel der Blickrichtung aus Gewohnheit zuerst die Augen zum nicht nutzbaren Randbereich drehen.

Wie schnell die Eingewöhnungsphase absolviert ist, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Alter: Je später der Umstieg, desto ausgeprägter sind die Gleitsichtbrillen-Probleme bei der Umstellung. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Investition in eine Gleitsichtbrille nicht unnötig aufzuschieben.

  • Bisherige Sehgewohnheiten: Diese spielen ebenfalls eine Rolle.

Häufige Probleme und deren Lösungen

Bei der Eingewöhnung an eine neue Brille ist es nicht ungewöhnlich, am Anfang Begleiterscheinungen wie leichte Kopfschmerzen oder eine verzerrte Sicht zu spüren. Diese Symptome kommen davon, dass sich das Gehirn und die Augen an die neuen Seheindrücke gewöhnen. Trotzdem ist eine gut angepasste Brille die Basis für eine entspannte Eingewöhnung.

Häufige Probleme

  • Zu fest sitzende Fassungen: Können Kopfschmerzen verursachen.

  • Zu locker sitzende Fassungen: Rutschen leicht und verstärken dadurch Abbildungsfehler, welche die Schärfe beeinträchtigen.

Lösungen

  • Professionelle Anpassung der Brille: Kann eine schnelle Besserung der Sicht erzielen.

  • Ausreichend beleuchtete Umgebung: Ein guter Kontrast reduziert die Anstrengung der Augen spürbar.

  • Kurze Pausen einlegen: In den ersten Tagen kann es hilfreich sein, immer wieder kurze Pausen einzulegen, damit die Augen entspannt bleiben.

Wie lange dauert die Eingewöhnungsphase?

Es kann vorkommen, dass es durch Veränderungen der Sehstärke, des Glasmaterials oder der Fassung zu einer Eingewöhnung an das neue Sehen kommt. Dies ist ein normaler Vorgang, da sich die Augen an die neue Sehschärfe und Klarheit gewöhnen müssen.

  • Einstärkengläser: Die Eingewöhnungsphase beträgt in der Regel 24 bis 48 Stunden. In dieser Zeit kann es zu leichten Kopfschmerzen oder Schwindel kommen, während sich das Gehirn auf die neue Sehstärke einstellt.

  • Gleitsichtgläser: Die gewöhnung kann durchaus länger dauern, im Schnitt ein bis zwei Wochen. Gleitsichtgläser haben je nach Distanz unterschiedliche Sehstärken, wodurch die Augen zusätzlich lernen müssen, zwischen den verschiedenen Sehbereichen zu wechseln.

Tipps für eine erfolgreiche Eingewöhnung:

  • Schrittweise Eingewöhnung: Wenn die komplette Tragedauer in den ersten Tagen zu anstrengend ist, beginne zunächst mit ein paar Stunden jeden Tag und erhöhe die Dauer wie es für dich angenehm und entspannt ist.

  • Beginne mit der Nutzung in gewohnter Umgebung: Fokussiere dich auf ruhige Aktivitäten wie Lesen oder Bildschirmarbeit, bevor du die Brille zum Sport oder Autofahren ausprobierst. So haben deine Augen mehr Zeit, sich an die Sehbereiche zu orientieren.

  • Mache regelmäßige Pausen: Solltest du in den ersten Tagen Ermüdungserscheinungen bemerken oder dir unwohl sein, gönne deinen Augen eine Pause. Dadurch können sie wieder entspannen und du beugst Kopfschmerzen vor.

  • Prüfe den Sitz der Brille: Vergewissere dich, dass deine Brille gut angepasst ist. Schlecht sitzende Fassungen können nicht nur unbequem sein, sondern auch die Eingewöhnungsphase verlängern. Die Brille sollte bequem auf Nase und Ohren sitzen, ohne zu drücken oder rutschen.

  • Beobachte deinen Fortschritt: Mach dir Notizen, wie es dir in der Eingewöhnungsphase mit deiner neuen Brille geht. Berichte deinem Optiker bzw. deiner Optikerin beim nächsten Besuch von deinem Fortschritt und eventuellen Schwierigkeiten. Nutze den Anlass, um deine ungeklärten Fragen zu stellen.

Zusätzliche Tipps für Gleitsichtgläser:

  • Mache dich mit den unterschiedlichen Sehbereichen vertraut: Nutze jeden Tag bewusst eine gewisse Zeit, um einen neuen Stärkenbereich zu lernen. Zum Beispiel kannst du ein Buch lesen, indem du durch den unteren Teil des Glases schaust und dann immer mal wieder bewusst Pausen einbauen, in denen du durch den oberen Sichtbereich in die Ferne fokussierst.

  • Passe deine Gewohnheiten beim Lesen an: Beim Lesen oder Arbeiten in kurzer Distanz kann es vorkommen, dass du die Objekte in einem leicht anderen Winkel als gewohnt halten musst. Probiere unterschiedliche Kopfneigungen und Distanzen aus, um das bestmögliche Ergebnis zu finden.

  • Treppensteigen: Eine häufige Herausforderung bei der Eingewöhnung an Gleitsichtgläser ist das Treppensteigen. Übe in Ruhe, durch den passenden Teil des Brillenglases zu schauen, um Unsicherheiten und Stolpern zu vermeiden.

  • Vermeide deine alten Brillen: Widerstehe der Versuchung, deine alte Brille wieder aufzusetzen. Obwohl es sich kurzfristig entspannter anfühlen mag, kann es den Eingewöhnungsprozess an deine neue Brille unterbrechen und unnötig verzögern.

  • Übung macht den Meister: Versuche, die neue Gleitsichtbrille im Alltag in so vielen Distanzen wie möglich zu verwenden. Aktivitäten wie Einkaufen oder ein Spaziergang im Park sind ideale Möglichkeiten, den Wechsel zwischen verschiedenen Entfernungen zu trainieren.

Wann sollte ein Optiker konsultiert werden?

Der Optiker bzw. die Optikerin überprüft dann:

  • Den Sitz der Brille

  • Die Sehstärke

  • Die korrekte Einarbeitung und Zentrierung der Brillengläser

Hinweise: Es ist wichtig, dass auftauchende Probleme zeitnah behandelt werden, damit Unwohlsein vermieden wird und du eine entspannte Eingewöhnungsphase hast. Unsere Optiker:innen stehen dir dafür jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und begleiten dich auf dem Weg zum entspannten, scharfen Sehen. 

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